Nur 72 Stunden Zeit für fast 2000 unbekannte Projekte. Dieser Herausforderung stellten sich über 40.000 Jugendliche vom 12. - 15. Juli.
Als wir vor einem knappen Jahr davon hörten war uns sofort klar:
„Wir sind dabei!“
Am Donnerstag (12.7) war es dann soweit. Auf dem Jakoblsplatz bekamen alle Nürnberger Gruppen ihre Aufgaben. Unser Auftrag lautete: „Renoviert das Bienenhaus im Tiergarten.“
Am Freitag ging es dann zeitig los. Als erstes musste das Holz vom alten Anstrich befreit werden. Auf der Hangseite des Hauses mussten unsere Helden zudem etliche Schubkarren Erde abtragen. Gegen Abend konnten wir schließlich mit dem ersten Anstrich beginnen.
Am Samstag folgte ein zweiter Anstrich. Die Einflugschneise für die Bienen war schon so stark verwittert, dass wir das Brett mit den farbigen Markierungen komplett austauschten. Gegen Mittag konnten wir dann mit weiteren Arbeiten rund um das Bienenhaus beginnen. Die Schaukästen schrien genau so nach frischer Farbe, wie auch das Tor am Eingang.
Den Sonntag begannen wir etwas gemütlicher. Das wichtigste hatten wir hinter uns und nun ging es an die Feinarbeit. Hier noch ein bisschen Farbe, dort noch etwas nachbessern… An der Innenseite des Hauses entstand noch eine bunte Blumenwiese, auf der wir uns verewigten. Noch etwas sauber machen und Voilá: Fertig! Zum Abschied bekamen unsere Helden Geschenktaschen vom Tiergarten.
Nach 72 Stunden war die Aktion am Sonntag Abend wieder vorbei. Über den Dächern Nürnbergs ließen wir den Abend im „Falkenturm“ ausklingen. Bei Gegrillem und Live-Musik wurden Fotos von allen Aktionen gezeigt und wir tauschten uns mit den anderen Gruppen aus.
Wer nun neugierig geworden ist, kann unser Werk im Tiergarten besichtigen. Ganz hinten, gleich nach dem Streichelzoo steht das Bienenhaus, jetzt schöner als je zuvor ;-)
Anlass zu dieser Aktion war übrigens der 60. Geburtstag des Bayerischen Jugendrings. In drei Tagen sollte die Öffentlichkeit sehen, was oft im Verborgenen statt findet: Viele junge Leute aus allen Bereichen der Gesellschaft engagieren sich ehrenamtliche und stellen gemeinsam tolle Sachen auf die Beine.
„Immer wenn ihr kommt, dann regnet's“ – Auch wenn die Einheimischen das schon fast als Naturgesetz betrachten, kam es zum Glück doch nicht so schlimm. Zwar tauchten pünktlich zum 29. Juli schwarze Regenwolken auf. Doch bald nachdem alle 46 Teilnehmer unseren Zeltplatz an der Melmquelle erreicht hatten ließ der Regen wieder nach und wir konnten den Abend am Lagerfeuer verbringen.
Am Montag stand die große Tageswanderung („Hajik“) auf dem Programm.
Auf den unterschiedlichsten Wegen oder auch einfach querfeldein ging es durch die umliegenden Dörfer.
Nach ca. 15 km, einer kleinen Mittagspause und einer Rast am Spielplatz
in Stiebarlimbach erreichten wir gegen 16 Uhr wieder unseren Platz.
Nun war es Zeit unseren Fahnenmast aufzustellen.
Ganz schön heiß wurde es nochmal am Abend: Feuerspucken war angesagt.
Doch auch danach war es noch nicht zu Ende.
„Überfall!“ schalle es laut durch die Nacht, als bereits die meisten in ihren Zelten schlummerten.
In dichte Rauschwaden gehüllt setzten die Teilnehmer alles daran Ihre Zelte
und die Fahne gegen die Angreifer zu verteidigen – mit Erfolg.
Länger schlafen war am Dienstag nicht drin, denn der Bus wartet nicht. Mit Sack und Pack ging es nach Höchstadt a.d. Aisch ins Wellenfreibad. Nach einigen Stunden kühlem Nass und Spielen in der Wärmehalle ging es zurück nach Schnaid. Nach dem Abendessen (Döner) wurde Stpckbrot über dem Feuer gebacken.
Zum Geländespiel ging es am Mittwoch in den Wald. An sieben Posten mussten die Gruppen Münzen sammeln. Dabei waren Geschick, Mut und Glück gefordert. Wie viele Erbsen sind in diesem Beutel, wer kann einen Gruppenleiter tragen, wer erkennt die meisten Gerüche? Das waren nur einige der Aufgaben. Der Nachmittag bot Zeit für freie Spiele und zum ausruhen. Später brachen wir auf Richtung Schnaid. Auf dem Bolzplatz durften sich die Teilnehmer gegen das Leitungsteam beweisen.
Am Donnerstag war wieder Schwimmbad angesagt.
Mit einem ausgedehnten Brunch begann der Freitag.
Mit Weißwürsten, Wienerle, Pudding, Jogurt, Obstsalat und vielem mehr
verwöhnten wir unsere Gaumen.
Bei den Workshops am Nachmittag konnten die Kinder und Jugendlichen T-Shirts batiken,
Pfannkuchen backen, Gipsmasken basteln und eine Bühne für den Abschlussabend bauen.
Zum Gottesdienst am Abend reisten Pfarrer Schiele und Herr Schnalzger an.
Zur besten Sendezeit begann um 21 Uhr das große Finale von „Altenfurt sucht den Super-Camper“
Jedes Zelt schickte einen Kandidaten vor, der in passender Verkleidung
ein selbst gedichtetes Wanderlied vor trug.
Die Jury überraschte mit fachkundigen Kommentaren und einigen Extra-Aufgaben
wie Nägel einschlagen, Feuerholz aufschlichten und Feuerspucken.
Nach einem unterhaltsamen Kopf-an-Kopf-Rennen erreichte schließlich Laura den ersten Platz.
Samstag war es schon wieder Zeit zum Packen. Für manche viel zu früh, andere freuten sich schon sehnsüchtig auf ihr weiches Bett, wurden die Zelte abgebaut, der Platz gereinigt und alles auf den LKW verladen.
Wieder einmal haben wir eine wunderbare Woche in der fränkischen Schweiz verbracht.